Warenhäuser

Das Problem an Kaufhäusern wie Galeria: Die Jüngeren stellen es sich als etwas Altbackenes vor, wo nur Oma und Opa einkaufen. Aber die Älteren stoßen dort auf Markeninseln mit junger Mode statt der gewohnten Hosen- oder Hemden-Abteilung. Man sitzt jetzt zwischen den Stühlen.

Wenn Kaufhäuser wirklich noch so altmodisch wären, wie es sich Leute vorstellen, die dort seit Jahrzehnten nicht mehr einkaufen, hätten sie vielleicht die Seniorenkundschaft halten können. Oder wenn sie ihre stattgefundene Modernisierung bei Jüngeren besser kommuniziert hätten.

Vielleicht hat das Konzept Kaufhaus auch wirklich keine Zukunft mehr. Aber andererseits besteht es doch aus Abteilungen, die anderswo als Läden noch Zulauf haben. Sportläden wie Decathlon oder Modeläden wie TK Maxx sind gut frequentiert.

Man sollte aber heute ein bestimmtes Einkaufs-Erlebnis erzeugen. Bei TK Maxx muss man sich durch viele Regalmeter Hosen kämpfen und entdeckt dann ein Schnäppchen einer bestimmten Marke. Am nächsten Tag kann man dasselbe machen, weil ständig umgeräumt wird. Das ist Gamification!

Wenn man hingegen nur an Markeninseln vorbeigeht und denkt: Ach, da gibt es die aktuellen Boss-Sachen zum Listenpreis, und da drüben die aktuellen Esprit-Sachen zum Listenpreis, dann ist das langweilig.

Bestimmte Kaufhaus-Kundengruppen gibt es vielleicht auch kaum noch. In den 80ern ging unsere Mutter mit uns Kindern ins Kaufhaus, um Klamotten zu kaufen. Mein Bruder und meine Schwägerin sind heute beide berufstätig und bestellen Kinderkleidung lieber nach Hause, das spart Zeit.