Mein Interesse am Adel beschränkt sich ja auf Fürst Pückler.
Als Schulanfänger stellte ich mir den Matheunterricht wie den Deutschunterricht vor: Man lernt immer neue Zahlen, bis man alle kann.
Im Ersch-Gruber, der umfangreichsten Enzyklopädie im 19. Jahrhundert, umfasst allein der Artikel zum Stichwort Griechenland 3668 Seiten in acht Bänden. Überraschend ist das Lexikon dann auch nicht ganz fertig geworden. So verzettele ich mich auch manchmal.
Wenn man als Partei nicht mehr zu Kompromissen bereit ist. Regeln nur noch akzeptiert, solange sie einem nützen. Den Gegner ständig dämonisiert. Dann ist es irgendwann vorbei mit der Demokratie.
Wie verkraftet man es eigentlich als Architekt, dass Altbau als Qualitätsmerkmal gilt und Altstadt als Sehenswürdigkeit? Oder kompensiert man das mit einem Hobby, in welchem man Schönes schafft?
„Die bewusste Behauptung unwahrer Tatsachen fällt demgegenüber nicht in den sachlichen Schutzbereich der Meinungsfreiheit, weil sie zur Meinungsbildung auf zutreffender Tatsachengrundlage nicht beitragen kann.“ (Bundesverfassungsgericht)
Die wichtigste Eigenschaft eines guten Weckers ist, dass er im Flur steht, wo man ihn erst ausschalten kann, nachdem man aus dem Bett gekrochen ist.
Gerade Amanda Gormans Gedicht anlässlich gestriger Amtseinführung gehört: Bei so viel germanischem Stabreim geht einem als Altskandinavist das Herz auf! Gap var ginnunga, en gras hvergi.
Wenn ich von schwurbelnden Ärzten und Pflegern lese, frage ich mich: Gibt es das auch in anderen Berufen? Also Automechaniker, die bei der Gesellenprüfung noch kompetent waren, aber zehn Jahre und zwanzig YouTube-Videos später Bremsbeläge aus Schokolade für eine gute Idee halten?
„Die US-Marine hat ein ‚Elektronengehirn‘ entwickelt, das im Flugmeldedienst Verwendung finden soll. In kürzester Zeit soll das Gerät 5000 verwickelte Probleme gelöst haben, zu deren Errechnung jeweils 100 bis 1000 Stunden erforderlich gewesen wären.“ Das steht als bunte Meldung hinten in einem Nachkriegs-Romanheft (Frank Kenney Nr. 24, 1949). Auch heute noch frage ich beim Computerkauf, wie viele verwickelte Probleme das Gerät in kürzester Zeit löst.
Seltsam, dass sich manche nicht vom N-Wort lösen können. Ich kenne hingegen niemanden, der darauf besteht, alle unehelich Geborenen weiterhin Bastard zu nennen. Da sagt keiner: „Früher war das ja keine Beleidigung, sondern bezeichnete Uneheliche.“ Denn jeder weiß, dass mit der Zuordnung zu dieser Gruppierung weniger Rechte und niedrigerer Status verbunden waren. Und dem Begriff diese Abwertung daher grundsätzlich anhaftet.
Kennt ihr das schöne Gefühl, einen alten Klassenkameraden zu sehen und festzustellen, dass ihr viel jünger ausseht? Falls ihr es nicht kennt: danke, dass ihr euren Klassenkameraden diese Freude bereitet.
Ich musste gerade „Diese Seite verwendet keine Cookies. [OK]“ wegklicken. Wie ein Rauchmelder, der einen gesonderten Alarmton hat für: „Es brennt nicht.“
Auch in meine norddeutsche Familie schleichen sich exotische Sprachen ein: Meine Nichte wächst mit fränkischem Zungenschlag auf und sagt dann Dinge wie „a weng fad“, wenn sie „’n büschen langweilich“ meint.
Warum gibt es eigentlich Fahrradkettenöl nicht in gängigen Hosenfarben?
Ich habe meine Steuererklärung abgeschickt und kurz überlegt, ob ich noch ein selbstgemaltes Bild beilege. Darüber haben sich meine Eltern immer gefreut, als ich noch kein Geld für Geschenke hatte. Ich wär auch bereit, im Rathaus oder im Kanzleramt den Geschirrspüler auszuräumen.
Jeder, der spricht, hält sich für einen Sprachexperten. Warum ist das so? Es hält sich doch auch nicht jeder, der scheißt, für einen Proktologen.
Manche Fundamentalkritik gegen Umweltverbände oder die Grünen verwechselt den Brandmelder mit dem Feuer. Das Haus stürzt nicht ein, weil der Brandmelder gepiept hat, sondern weil das Feuer anschließend den Dachstuhl verzehrt hat. Wenn man die Batterien aus dem Brandmelder nimmt, ist Feuer immer noch gefährlich, nur das Piepen hört auf, aber Löschen muss man trotzdem. Das scheint nicht jedem klar zu sein, der sich wünscht, Greenpeace u.ä. gäbe es nicht.
In meiner Kindheit waren fast alle Menschen über 60 Rad fahrende Witwen.
Mir fällt auf, dass die Union nie so was fordert wie „Diätenerhöhung ab 2050“ oder „Vorratsdatenspeicherung ab 2045“. Diese Jahreszahlen zum Ende der eigenen Lebenszeit sind immer Umweltgesetzen vorbehalten.