Inklusion statt Integration

Ein Gleichnis.

Situation 1: Ich gehe als Theoretiker in einen Baumarkt. Ein Mitarbeiter fragt, wobei er mir helfen könne, und erläutert mir, was ich für mein Vorhaben benötige. Dabei erklärt er Fachbegriffe, aber so beiläufig, als kennten wir sie beide, sodass ich mich nicht bloßgestellt fühle.

Situation 2: Ich stehe als Theoretiker vor einem Baumarkt. Es gibt einen Eingang für „Gute Heimwerker“ und einen für „Zwei linke Hände“, wo ich aber erst klingeln muss. Nach zehn Minuten wird mir aufgemacht. Der Mitarbeiter trägt einen roten Plüschzylinder, auf dem „Hilfe“ steht. Er redet sanft, duzt mich, führt mich händchenhaltend durch die Regale. Einen Akkubohrer beschreibt er mir als „Brummbrumm“. Mein Gesicht ist so rot wie sein Plüschzylinder, Heimwerker schauen mich mitleidig aus den Augenwinkeln an. Ich muss an die Kasse „Für zwei linke Hände“.

Am Ende bekomme ich in Baumarkt 1 und Baumarkt 2 dasselbe zum selben Preis. Objektiv kein Unterschied. Aber in Baumarkt 1 ließ man mir meine Würde und mich nicht ständig merken, dass ich handwerklich unbegabt bin.

Das ist Inklusion statt nur Integration.