Autoverkehr ist übrigens nix „Großstädtisches“, mit dem sich das urbane Leben vom ländlichen abhebt, sondern Fußverkehr ist es. Zu Fuß gehen die Leute dort, wo die Wege kurz sind oder der ÖPNV gut ist. Wo der Supermarkt nicht auf der Wiese, sondern ums Eck ist.
Ich bin im ländlich-kleinstädtischen Raum aufgewachsen, und wenn man dort unter freiem Himmel zu Fuß geht, nennt man das „Sonntagsspaziergang“ oder „Gang zur Garage“ oder „Weg über den Supermarktparkplatz”.
Die Gewöhnung ans Zufußgehen und die ständige Präsenz von Infrastruktur führt nebenbei auch dazu, dass man im Alltag weitere Strecken zu gehen bereit ist. In meiner Heimatgemeinde nutzte ich ab 1 km das Rad, in Göttingen ab 2 km, in Berlin gehe ich gerne auch mal 5 km zu Fuß.
Und damit sind Wege zu einem Ziel gemeint, nicht sportliche Betätigung, bei welcher die Bewegung der Zweck ist.