Dass immer gefordert wird, U-Bahnstationen nachts für Obdachlose zu öffnen, finde ich bemerkenswert. Die Forderung könnte ja auch für Parkhäuser erhoben werden. Oder für leerstehende Spekulationsobjekte.
Aber warum soll man die Autofahrer mit den Lücken unseres Sozialstaats konfrontieren! Die bittet ja auch niemand während der Fahrt um Kleingeld.
Und während sie schön alles abwälzen, sagen sie Sätze wie: „Ich würde ja auch mehr ÖPNV fahren, aber da ist immer alles so schmuddelig. Und ich fühle mich im Auto sicherer.“
Finde ich halt ein bisschen unsolidarisch, dass man auf der Suche nach Obdachlosen-Notquartieren gleich an U-Bahnstationen denkt. Welche ja tendenziell nicht so stark von Wohlhabenden und Einflussreichen frequentiert werden.
Und ich hoffe, dass sich diese Sicht auf den ÖPNV mal ändert. Der muss erste Wahl werden, bevorzugtes Verkehrsmittel aller Schichten. Dann werden auch Aufsichtspersonal und Toiletten am U-Bahnhof wieder selbstverständlich.