Diesen Satz hört man oft von Menschen, die sich nicht gegen staatliche Überwachung wehren und weder gegen Onlinedurchsuchungen demonstrieren, noch den Appell gegen die Vorratsdatenspeicherung unterstützen. Aber Sie gehören bestimmt nicht zu diesen Menschen, sondern Sie haben sich die zwei Minuten Zeit genommen, um diesen Appell zu unterzeichnen. Schließlich wollen Sie kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie von Ihren Enkeln einst gefragt werden, warum denn niemand etwas gegen den Verlust der Freiheit unternommen habe.
Wer sind nun aber diese Leute, die „nichts zu verbergen“ haben? Zunächst einmal sind es Menschen ohne Sexualleben oder mit exhibitionistischen Neigungen. Denn alle anderen wollen ja nicht in jeder Situation observiert werden. Außerdem sind es Menschen, die niemals flunkern, lästern, flirten oder tratschen und vielleicht gar keine Freunde, Nachbarn, Partner und Kollegen haben. Sonst wären sie ja mit ständiger Abhörung nicht einverstanden. Darüber hinaus besuchen diese Menschen nur staatstreue und kindgerechte Internetseiten, weshalb es ihnen nichts ausmacht, dass der Polizist aus der Nachbarwohnung und der Schwager beim BKA ihre Surfgewohnheiten verfolgen. Und natürlich schummeln besagte Menschen nie bei der Steuer, verabscheuen Schwarzarbeit, gehen nicht bei Rot über die Ampel und fahren niemals zu schnell.
Kennen Sie einen dieser Menschen? Ich nicht. Warum wehren sich dann so wenige gegen Überwachungsmaßnahmen?