Wir haben in der Bundesregierung einige, die für ihren jetzigen Job arbeiten und einige, die für ihren nächsten Job arbeiten.
Mit dem Alter wird ja alles langsamer und umständlicher. Was für Individuen gilt, scheint auch für Gesellschaften zu gelten. Heute dauert jedes kleine Verkehrsprojekt, ob Radweg oder Tram, zehn Jahre und verzögert sich dann auch noch.
Ich wünsche mir das Literarische Quartett mit Amazon-Rezensenten: „Ich bin zufrieden mit dem Buch, es wurde pünktlich geliefert.“ – „Da muss ich widersprechen, meines hat ein eingerissenes Cover, das würde ich nie wieder kaufen.“ – „Ich habe gleichzeitig einen Föhn bestellt.“
Vor hundert Jahren war mein Ururopa sechzig und ist zu Fuß von Bockhorn zum Roonkarker Mart gelaufen, um dort Tuba zu spielen. Anschließend dieselben dreißig Kilometer zurück. Wäre er hundert Jahre später geboren, führe er mit dem Auto zum Zigarettenautomaten. Es ist zum Teil wirklich eine Kopfsache, was man sich zumutet und was nicht, und daraus folgend auch eine Sache von Training und Gewohnheit. Natürlich lief man damals nicht an vielbefahrenen Straßen entlang, aber lange Fußmärsche gehörten noch zum Alltag, nicht zum Sport.
Kai Wegners Sofortprogramm:
- Umbenennung der Stadt in „Berlin bei Spandau“
- Tempelhofer Feld wird Parkplatz
- Abschaffung Straßenbahn im Sowjet-Sektor
- Häkelklorolle gilt als Parkschein
- Namensschilder für alle Bürger
- Genderverbot und erneute Umbenennung in „Berl“
Vorschlag: Man darf das Tempelhofer Feld bebauen, wenn dort ausschließlich eine Berliner Fuggerei entsteht, wo man für 0,88 Euro Jahresmiete wohnen darf, wenn man täglich ein Gebet für Giffey und Wegner spricht. Dürfte kein Problem sein, es geht ja um Wohnraum, nicht um Profite.
Warum ist es eigentlich eine gute Idee, dass Arbeitnehmer keine politischen Streiks durchführen dürfen, während Kapitaleigner durchaus politische Kampagnen in ihren Medien fahren dürfen? Streiken für Klimaschutz verboten, Springer-Kampagne gegen Klimaschutz erlaubt.
Wenn du ein Wachhund bist und auf der einen Hofseite ein saftiger Knochen über den Zaun fliegt, dann rennst du dorthin. Bist du aber kein blöder Hund, sondern ein kluger Mensch, dann weißt du, dass auf der anderen Seite des Hofes wohl gerade jemand über den Zaun klettern will. Genauso ist es mit all den rechten und konservativen Kampagnen. Rennt bitte nicht dem Knochen hinterher, sondern schaut, wovon er ablenken soll.
Wenn die Leute, die nix ändern wollen, wenigstens zufrieden wären. Sind sie aber auch nicht.
Es ist nicht Aufgabe der Politik, Deutschland in ein Freilichtmuseum zu verwandeln, in dem auf ewig deine Jugendjahre nachgespielt werden. Pass dich mal an die Gegenwart an!
Wenn ihr ein Fußballspiel schaut, in dem der Schiedsrichter durchs Spielfeld dribbelt und aufs Tor schießt, stört euch das dann grundsätzlich oder nur, wenn er aufs Tor eurer Lieblingsmannschaft schießt? Dieselben Ansprüche sollte man auch an Polizei und Justiz haben.
Wenn man alles gut findet, was die eigenen Leute tun, und alles schlecht, was die andere Seite tut, sogar wenn es exakt dasselbe ist, dann hat man keinen moralischen Kompass, dann muss man immer erst fragen: „Wer hat es denn getan?“, um es zu loben oder zu verurteilen.
Was Kinobesucher von Theaterbesuchern lernen müssen:
- Brezen statt Popcorn essen.
- Nicht jammern, dass diese eine Figur der Buchvorlage „in Wirklichkeit“ aber blond oder ein Mann sei, sondern sagen: „Diese Inszenierung gefällt mir nicht, ich bevorzuge jene von Schmönkebert.“
Ich habe auf Mastodon und Bluesky ein Zehntel bzw. Hundertstel der hiesigen Followerzahl, aber das Zehnfache der Interaktionen pro Post, weil man bei Twitter jetzt dafür zahlen muss, gelesen zu werden. Wie eine Bibliothek, in der nur Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen stehen.