Der Staat sind wir. Die Staatsausgaben sind unsere Gemeinschaftsausgaben. Es gibt zwei Wege, wie wir als Staat uns refinanzieren können:
1. Wir leihen uns Geld von Bürgern und Unternehmen, wofür wir ihnen Zinsen zahlen.
2. Wir nehmen unseren Bürgern und Unternehmen Geld weg, das nennt sich Steuern.
Durch den ersten Weg werden die Reichen reicher, weil sie von den Zinsen profitieren, während die Armen nichts zu verleihen haben, aber letztlich ebenso für die Staatsschulden aufkommen müssen.
Der zweite Weg kann gerecht gestaltet werden, indem man die Reichen sehr viel höher besteuert als die Armen, also die Progression verstärkt.
Den ersten Weg sind wir offensichtlich zu lange gegangen, denn die Unternehmen werden immer reicher, während die Staaten sich zunehmend überschulden.
Dass Apple mehr Cash hat als die USA, sollte zu denken geben. Weil Apple das Geld nicht in der Matratze hortet, sondern auf der Bank, verdient es über die Zinsen sogar an den neuen Staatsschulden, welche die USA aufnehmen und mit Steuergeldern und Kürzungen im Sozialbereich abtragen müssen.
Das Geld fließt also von unten nach oben. Das ist vermeidbar, wenn sich der Staat das Geld nicht von den Unternehmen und Reichen leiht, sondern es über Steuern abschöpft.
Auch das Argument, Unternehmen würden den von Steuern verschonten Gewinn reinvestieren, ist durch derart pralle Konzernkassen widerlegt. Käme das Geld aber dem einfachen Bürger zugute, würde er es notgedrungen sofort reinvestieren, nämlich in Dinge des täglichen Bedarfs, und so die Binnennachfrage steigern, was auch den Unternehmen nützen würde.