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Meine Tweets im November 2018

30.11.2018 22:59

Todsichere Methode, um im Lotto zu gewinnen: Man registriert sich auf der Lotto-Website, bekommt zur Identifizierung einen Cent überwiesen und meldet sich wieder ab. Okay, der Gewinn ist nicht hoch, aber der Einsatz null und die Gewinnchance eins zu eins, wo hat man das sonst?

Lotto zu spielen ist einer der sichersten Indikatoren, dass man aus einfachen Verhältnissen kommt. Ist ein Politiker Lottospieler statt Aktionär, so wisst ihr:
1. Er ist schlecht in Mathe. 2. Er kann sein Geld nicht anlegen. 3. Er kennt die Bedürfnisse der einfachen Leute.

Wer mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde, hat viele Möglichkeiten, aus einem großen Vermögen ein sehr großes zu machen. Diejenigen ohne Kapital stellt man mit Lotterien ruhig, die ihnen immerhin die theoretische Möglichkeit des Reichtums vorgaukeln.

Hab ich mal die Geschichte von meinem Cousin erzählt, der zwar Spielzeugautos, aber keine Haustiere kannte, und daher mein Meerschweinchen über den Boden schob und „brumm brumm“ sagte? Na ja, mittlerweile ist er 38 und könnte euch die Geschichte auch selber erzählen.

Ich habe jüngst etliche Youtube-Sendungen zu Themen gesehen, die mich hobbymäßig interessieren, und dabei die Entdeckung gemacht, dass man es mit der Produktionsqualität nicht übertreiben darf. Youtube-Videos können sehr leicht optisch zu perfekt sein. Sobald sie wie TV-Sendungen wirken, gleitet mein Blick davon ab und ich erwarte nur oberflächliche Informationshäppchen fürs Massenpublikum. Sind Bild, Schnitt & Effekte des Videos amateurhaft, habe ich den Eindruck, hier spreche jemand zu mir, der was von der Sache versteht. Etwa bei Retro-Computing-Filmen ein Fan alter Computer statt eines Journalisten, der sich kurz ins Thema eingelesen hat. Ich habe bei niedrigerem Produktionslevel auch stärker den Eindruck, jemand erzähle mir spontan und persönlich etwas und spreche nicht einen vorher ausgearbeiteten Text. Gerade das Unperfekte macht Youtube-Sendungen authentisch. Alles zuvor Gesagte gilt aber nicht für den Ton. Der muss möglichst perfekt sein, warm und sonor, frei von Hall und Knistern. Und die Sprechenden sollen flüssig reden, ohne Äh-Pausen, Schmatzen und Nuscheln. Also ist real doch eine Professionalität gefragt, die aber nicht auffallen darf. Auch Kamerapräsenz muss wie bei Profis vorhanden sein, also kein nervöses Mit-den-Augen-Plinkern und kein Reh-im-Scheinwerfer-Blick.

War gestern in Hamburg und habe mich als Tourist zu erkennen gegeben, als ich den Schirm öffnete, bevor es in Strömen goss. Es gibt bestimmt wissenschaftliche Untersuchungen darüber, ab welcher Regenmenge man in welcher Stadt üblicherweise den Schirm öffnet und wie das mit der Gesamtzahl an Regentagen korrespondiert. Ich glaube, Hamburg hat anderthalbmal so viel Regen wie Berln. In Hamburg ist man auch höflicher als in Berlin. Man sagt sogar beim Betreten eines Bahnsteigwartehäuschens „Moin“. In Berlin hingegen sagt man „…“ oder „Wat stinkt dit hier?“ Letzteres sagt man, weil das Bahnsteigwartehäuschen mal wieder von jemandem zur Übernachtung genutzt wurde. Der Hamburger schläft hingegen nicht im Bahnsteigwartehäuschen, sondern in seiner Villa in Blankenese. Schon bei einem kurzen Stadtbummel fällt auf, dass die Kaufkraft hier höher ist. Weniger Billigläden, viele Fachgeschäfte, mehr Luxusläden. Sogar der Apple Store hat ein Stockwerk mehr. Und es gibt gleich zwei davon. In Hamburg gibt es genauso viele Restaurants wie in Berlin, obwohl Hamburg nicht halb so viele Einwohner und Touristen hat. Das liegt daran, dass der Hamburger keinen Platz für einen Herd hat, denn irgendwo muss ja sein Geldschrank stehen. Ihr fragt euch jetzt sicher: Woher hat der Mann diese fundierte Expertise, wenn er nur einen Tag in Hamburg war? Ich glaube, es liegt an meiner Klugheit.

Schon die nächste Oberklasse-Handygeneration wird 8K-Videos aufnehmen können. Dann wird eine beliebte Krimiszene endlich Wirklichkeit: Der Kommissar vergrößert ein Videostandbild zigfach und es bleibt gestochen scharf. Künftig weiß keiner mehr, warum wir einst darüber lachten.

Genealogisch gesehen macht es übrigens keinen Unterschied, ob man am Tag seiner Geburt stirbt oder, so wie ich dereinst, kinderlos mit über hundert Jahren.

Ich mag den Gedanken, dass ich meinen Stammbaum 90 Mio. Jahre zurückverfolgen könnte, um zum gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Schwein zu gelangen. Noch Hunderte Millionen Jahre weiter zurück, komme ich zum Vorfahren von mir und dem Baum vorm Fenster. Besser als Adam und Eva! Erst vor 3,8 Milliarden Jahren ist dann Schluss mit den Vorfahren. Dann landet man bei Luca, dem „last universal common ancestor“.

Einkaufszentren ohne Buchläden sollten einen kleinen Warnhinweis an der Tür tragen müssen.

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