Ginge es nach mir, wäre der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) kostenlos. Er ist ohnehin nicht kostendeckend, sondern wird von den Steuergeldern subventioniert, beispielsweise durch die Mehrwertsteuer, die auch Geringverdiener zahlen. Außerdem müssen wir alle den Lärm und die Abgase von Bussen und Bahnen ertragen. Wenn also die Nachteile des ÖPNV bereits auf die Gesamtbevölkerung umgelegt sind, können wir dessen Vorteile, nämlich die Nutzung, nicht auf jene beschränken, die sich eine Fahrkarte leisten können.
Das Problem dieser Idee ist nicht ihre Finanzierbarkeit, sondern die Tatsache, dass Deutschlands Wirtschaftskraft stark von der heimischen Autoindustrie abhängig ist, auf welche sich eine Förderung des ÖPNV nachteilig auswirken könnte. So wie ich meine Landsleute kenne, würden die meisten aber trotzdem weiterhin ein Auto wollen und es nur seltener nutzen.
Ein beliebtes Gegenargument ist auch, dass kostenlose Züge zu Schlafstätten von Obdachlosen würden, aber das sollte ein Anreiz sein, die Ursachen von Obdachlosigkeit zu bekämpfen und nicht ihre Symptome zu verstecken.