Empörung ist ein Schieberegler und kein Schalter, der nur auf 0 und 100 stehen kann.
Stellt euch vor, ihr wohnt mit zwei 99-Jährigen in einer Dreier-WG. Wie oft werdet ihr wohl überstimmt, wenn es darum geht, aus der WG-Kasse Anschaffungen zu tätigen, die sich in zehn Jahren amortisieren? Statt davon Kuchen zu kaufen. So sieht Deutschland für unsere Jugend aus.
Man kann heute über eine Brücke gehen oder abends in eine Stadt kommen, ohne zur Kasse gebeten zu werden. Vor ein paar hundert Jahren war das noch anders. Kostenloser Nahverkehr ist nur eine weitere Sprosse auf der Fortschrittsleiter. Wer soll das bezahlen? Derselbe, der die Brücken bezahlt. Und ja, auch wenn er nie rübergeht.
Kennt ihr diesen medizinischen Vorführeffekt, wenn es einem beim Arzttermin plötzlich wieder gut geht? Ich hab mir jetzt überlegt, eine Ärztin zu heiraten, um mich immer wie ein junger Gott zu fühlen.
Ich glaube, wenn ich ein Machthaber mit blindgläubiger Anhängerschaft und willfährigen Medien wäre, würde ich mir gar nicht die Mühe machen, Kriege zu führen. Ich würde den ganzen Tag Konfekt essen und meine angeblichen Kriegserfolge verbreiten lassen. Reicht doch.
Kleine Grammatik-Lektion für die Bahn: Statt „Unser Bordrestaurant kann Sie heute nicht in gewohnter Weise bedienen.“ heißt es korrekt: „Unser Bordrestaurant kann Sie heute in gewohnter Weise nicht bedienen.“