Aus dem haekelschwein-Studio hören Sie heute ein Live-Interview mit Edmund Koicher, dem Vorsitzenden der Demokratischen Union Deutschlands (DU). Das Gespräch führt unser bekannter haekelschwein-Korrespondent Ulrich Feinklöbner.
Herr Feinklöbner:
„Zu unserer heutigen Sendung begrüße ich Herrn Koicher von der Demokratischen Union Deutschlands.“
Herr Koicher:
„Jawoll, äh, guten Abend.“
Feinklöbner:
„Herr Koicher, Ihre Parteilinie ist in letzter Zeit nicht unumstritten geblieben, gewiss auch durch Ihr Wahlkampfmotto ‚Krebsheilung statt Ausländerkriminalität‘. Denken Sie nicht, dass Sie dadurch gewisse Ressentiments schüren?“
Koicher:
„Ich verbitte mir derartige Unterstellungen! Unsere Partei ist für ihre liberale Geisteshaltung auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung weithin bekannt. Im Gegensatz zu unserem politischen Gegner nehmen wir aber die Sorgen und Ängste der Bevölkerung ernst.“
Feinklöbner:
„Aber glauben Sie nicht, dass die Assoziationen, denen Sie Vorschub leisten, wenigstens auf lange Sicht… ich meine, denken Sie nur an Ihr Plakat mit dem durchgestrichenen Afrikanerjungen unter dem Slogan ‚Keine Macht den Drogen‘…“
Koicher:
„Was ist mit diesem Plakat? Gehören Sie etwa auch zu diesen Linksintellektuellen, die jeden Drogenkonsum verharmlosen? Oder gönnen Sie gar dem Mohren seine Gage nicht?“
Feinklöbner:
„Aber darum ging es mir ja gar nicht. Nur, wenn man etwa Ihr Wahlprogramm liest, in welchem Sie eine Verurteilung krimineller Ausländer fordern, fragt man sich schon, was diese Floskeln… “
Koicher:
„…die nur Sie als solche betrachten, während es uns damit – im Interesse des Volkes – sehr ernst ist. Vergessen Sie auch nicht zu erwähnen, dass zu unseren Wahlversprechen ein generelles Straftatenverbot gehört sowie eine Abschiebung des Täters in sein Heimatland. Des Weiteren werden wir uns dafür einsetzen, dass Arbeitsplätze bevorzugt an Deutsche vergeben werden und Ausländern das Bundestagswahlrecht entziehen.“
Feinklöbner:
„Also wirklich, ich bitte Sie, solche Plattitüden…“
Koicher:
„…sind dies ja offensichtlich nicht, wenn Sie uns deretwegen kritisieren! Aber sicher ist dies wieder so eine Hetzkampagne der Medien, mit der Sie die Pressefreiheit überstrapazieren. Zum Schutze unserer Kinder vor dieser medialen Verschmutzung werden wir übrigens durchsetzen, dass Filme ab 18 für Jugendliche verboten werden.“
Feinklöbner:
„Was Sie nicht sagen. Überhaupt zeugt ja Ihre Kulturpolitik…“
Koicher:
„…von einem Höchstmaß an Sachverstand, gewiss. Dennoch lassen wir uns auch hier nicht von elitären Experten leiten, sondern vom Willen der breiten Bevölkerung. Einstimmig haben wir beschlossen, dass alle öffentlichen Radioprogramme künftig zur alten Rechtschreibung zurückkehren und für private Programme keine Gebühren mehr erhoben werden.“
Feinklöbner:
„Sieh an. Und wie verhält es sich…“
Koicher:
„…mit unserer Bildungspolitik, werden Sie sicher fragen wollen. Hier setzen wir ganz darauf, dass ein fester Glaube Grundlage einer jeden Erziehung ist, weshalb in jedem Klassenraum ein Kruzifix zu hängen hat und das Schulgebet obligatorisch wird. Gleichwohl müssen Religion und Staat natürlich getrennt bleiben, weshalb das Tragen von Kopftüchern im Unterricht verboten ist.“
Feinklöbner:
„Ich danke für dieses Gespräch.“
Koicher:
„Zu Recht.“