Das haekelschwein Blog

Twitter Mastodon Simplesachen Blog lesen

Warum Tweetklau uncool ist

10.12.2010 13:30

Ich schätze es, wenn meine Tweets zitiert werden, habe aber ein Problem damit, wenn dies ohne Quellenangabe geschieht, und zwar aus zwei Gründen:

1. Ein Zitat ohne Urhebernennung wird wiederum von anderen abgeschrieben und verbreitet sich in dieser anonymisierten Form immer weiter. Irgendwann ist selbst per Google kaum noch ersichtlich, dass ich der Urheber war, weil Dutzende von Sprüche-Websites, Foren und Onlinemagazinen noch oberhalb des Originalzitats in den Suchergebnissen erscheinen. Liest dann jemand mein Tweetbuch, so werden ihm viele Tweets irgendwie bekannt vorkommen, weil er sie bereits als „herrenlose Sprüche“ auf diversen Websites gelesen hat, und er wird annehmen, ich hätte sie dort abgeschrieben, obwohl es sich umgekehrt verhält.

2. Wenn kommerzielle und werbefinanzierte Anbieter meine Tweets quellenlos übernehmen, so generieren sie dadurch Interesse an ihrem Produkt und verdienen mit Hilfe meiner Tweets Geld, während ich im Gegenzug nicht dafür kompensiert werde, nicht einmal in der Währung Aufmerksamkeit, die sich in Homepagebesucher und Follower ummünzen lässt. Mir bringen jene Tweetübernahmen weder Anerkennung noch Aufträge oder Verkäufe ein, wohl aber dem Medium, das sich meiner Tweets bedient.

Die Lösung ist ganz einfach: Auf Twitter selbst erwähne man den Urheber entweder manuell oder man nutze die offizielle Retweet-Funktion. Anderswo nenne man den Urheber in Klammern nach dem Zitat und verlinke seinen Namen mit dem zugehörigen Twitteraccount oder der Einzeltweetansicht.

Kann man den Urheber partout nicht ausmachen, ist es immer noch besser, das Zitat als „Internetfundstück“ oder Ähnliches zu kennzeichnen, als den Eindruck zu erwecken, man habe es selbst ersonnen, denn zumindest gibt man so dem Leser noch eine Anregung zur Eigenrecherche.

Für Zitate von Schriftstellern und Komikern gilt analog das gleiche, manche Twitteraccounts speisen sich ja selbst ausschließlich daraus. Eine Ausnahme sind lediglich Sentenzen, die schon in den allgemeinen Zitatenschatz eingegangen sind und deren Urheber ohnehin jeder kennt.

Zurück